Die Häfnet - Sage
Das Gedicht „Die Häfnet-Jungfrau“ von Johann Peter Hebel beschreibt die Sage, an der sich unsere Clique orientiert:
Im Schlößchen zu Steinen lebten vor vielen Jahren die Edelherren zu Steinen. Die Tochter der Leute war hochmütig und stolz. Die Leute im Dorf mochten sie nicht leiden.
Vom Schloß bis zur Kirche mußten Tücher ausgelegt werden, dass sie die Erde nicht berührte. Als dies wieder einmal so war, stand ein altes Männchen am Weg, das niemand kannte. Er sagte: „Jungfer, laßt Euch sagen, geht man so in die Kirche und an die Gräber? Mit diesem Boden darf man keinen Spaß treiben. Wenn Du ihn nicht willst, will er Dich später auch nicht.“ Doch diese Warnung nahm sie nicht an.
Als sie starb, begrub man sie auf dem Friedhof, doch am nächsten Tag stand der Sarg wieder oben auf der Erde, außerhalb der Friedhofsmauern. Dann wurde sie tiefer und an einem anderen Platz begraben und wieder passierte dasselbe. Jetzt holte man den Vogt zu Rate und dieser sagte: „Holet den Wagen und Geitlingers Stiere und leget den Totenbaum darauf.“ So geschah es. „Hü, laufet wohin ihr wollt!“. Sie liefen bis in das Gewann Häfnet, dort fiel der Wagen um.
Seit dieser Zeit kommt dort ein Brünnlein aus dem Boden (das Häfnetbrünneli). Dort unten sitzt sie und steigt an sonnigen Tagen herauf, setzt sich an den Brunnenrand und kämmt sich ihr goldenes Haar.
Doch kommt jemand hinauf zum Brunnen, der am Morgen nicht gebetet, das Haar nicht gekämmt, sich nicht gewaschen, junge Bäume umgeknickt oder anderen das Holz gestohlen hat, den zieht sie mit Hilfe der Häfnetgeister in den Brunnen.
Heute noch sitzt sie, die keine Ruhe bekommen hat, auf dem Brunnenrand am Häfnet-Buck, schaut in ihr Heimatdorf Steinen und wartet auf Erlösung.